Kombination und Korrelation von Hedonia und Eudaimonia (Pancheva et al., 2021)

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Studie

Titel

An Integrated Look at Well-Being: Topological Clustering of Combinations and Correlates of Hedonia and Eudaimonia
(Ein integrierter Blick auf das Wohlbefinden: Topologisches Clustering von Kombinationen und Korrelaten von Hedonia und Eudaimonia)

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Ergebnis

Wohlbefinden hat zwei Facetten: das Erleben positiver Erfahrungen und die Realisierung der eigenen Potentiale. Beide Formen zahlen auf Wohlbefinden ein, eröffnen jedoch verschiedene Möglichkeiten.

Zusammenfassung

Messungen des Wohlbefindens werden von Wissenschaftlern und politischen Entscheidungsträgern zunehmend als wertvolle Instrumente zur Bewertung der Lebensqualität angesehen. Hedonisches Wohlbefinden konzentriert sich auf positive Lebenserfahrungen der Menschen, während sich eudaimonisches Wohlbefinden mit der Realisierung des persönlichen Potenzials zusammenhängt. Inwieweit überschneiden sich jedoch ein „angenehmes“ und ein „aufblühendes“ Leben?

Unter Verwendung einer innovativen Clustering- und Projektionstechnik wurden die Kombinationen von hedonischem und eudaiomonischen Wohlbefinden anhand einer national repräsentativen Längsschnittstudie untersucht, an der 2400 amerikanische Erwachsene teilnahmen.

Die Ergebnisse zeigen, dass bei etwa 70% der Untersuchungsgruppe hedonisches und eudaimonisches Wohlbefinden konvergierten, d.h. dass beide entweder niedrig oder hoch waren. Die restlichen 30% der Befragten zeigten jedoch ein divergentes Wohlbefinden, also entweder hohes hedonisches und niedriges eudaimonisches oder niedriges hedonisches und hohes eudaimonisches Wohlbefinden. Der Zusammenhang zwischen den Wohlbefindensprofilen und einer Reihe soziodemografischer Merkmale wurde untersucht. Die Ergebnisse zeigten, dass die Wahrscheinlichkeit eines konvergenten hohen Wohlbefindens mit dem Alter steigt. Während ein höheres Einkommen, ein höheres Bildungsniveau und der Beziehungsstatus verheiratet mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit einhergeht, ein konvergentes geringes Wohlbefinden zu erfahren. Das Erleben einer Kombination aus hohem hedonischem und niedrigem eudaimonischem Wohlbefinden war bei weniger gebildeten Personen häufiger. In Bezug auf die zeitliche Entwicklung zeigte sich, dass ein konvergentes Wohlbefindensmuster im Zeitveraluf eher stabil war, wohingegen ein divergentes Muster größere Veränderungen ermöglichte. Insbesondere bei einer Kombination von hohem eudaimonischem und niedrigem hedonischem Wohlbefinden waren positive Entwicklungen wahrscheinlicher.

Zitation

Pancheva, M. G., Ryff, C. D., & Lucchini, M. (2021). An integrated look at well-being: Topological clustering of combinations and correlates of hedonia and eudaimonia. Journal of Happiness Studies, 22(5), 2275-2297.

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4 Kommentare

  1. Hallo Alexandra, danke für die Info!

    Gibt es denn noch keine experimentellen Studien diesbezüglich?

    Antworten
    • Hallo Sarah,
      naja, das Einkommen, den Bildungsstatus oder den Beziehungsstatus experimentell zu manipulieren, ist nicht wirklich möglich bzw. wäre ethisch auch nicht möglich. Insofern gibt es da keine experimentellen Studien, nein. Aber die Vielzahl der Längsschnittstudien zeigt da schon recht eindeutige Zusammenhänge auf.
      LG, Alexandra

      Antworten
  2. Hallo, danke für den tollen Beitrag!

    Bedeutet folgender Abschnitt, dass ein hohes subjektives und ein hohes psychologisches Wohlbefinden im steigenden Alter, mit steigendem Einkommen, besserer Bildung und Heirat steigt?

    Mfg,
    Sarah

    Ich beziehe mich hierbei auf folgenden Abschnitt:
    In Hinblick auf die Betrachtung verschiedener soziodemograohischer Faktoren zeigte sich, dass hohe konvergente Wohlbefindensprofile mit hohem Alter, höherem Einkommen, besserer Bildung und dem Beziehungsstatus verheiratet in Zusammenhang stehen.

    Antworten
    • Hallo Sarah,
      da die Studie keine experimentelle Studie ist, kann man nicht automatisch schlussfolgern, dass hohes Alter, höheres Einkommen, bessere Bildung und verheiratet sein das Wohlbefinden steigern. Auf Basis dieser Studie kann man erstmal nur sagen, dass ein Zusammenhang besteht. Da es aber inzwischen eine Vielzahl von Studien gibt, die ähnliche Zusammenhänge belegen, kann man durchaus davon ausgehen, dass die genannten Punkte zum Wohlbefinden beitragen.
      Viele Grüße
      Alexandra

      Antworten

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