Die Positivity Ratio ist eine wichtige Konstante im Themenbereich Positive Emotionen. Sie sagt aus, dass ein Verhältnis von 3 positiven zu 1 negativen Emotion zu Wohlbefinden und flourishing führt. Die Positivity Ratio wurde von Barbara Fredrickson untersucht und veröffentlicht. Trotz vielfacher Kritik an der Positivity Ratio ist sie weiterhin eine wichtige Kennzahl der Positiven Psychologie. Das Verhältnis von 2,9 zu 1, das Fredrickson zusammen mit ihrem Kollegen Losada anhand komplexer mathematischer Berechnungen ermittelte, gilt inzwischen als widerlegt. Eine ungefähre Positivity Ratio von etwa 3 zu 1 ist jedoch weiterhin gültig. Dies konnte Fredrickson in verschiedenen Studien nachweisen. Beispielsweise wertete sie das Verhältnis positiver zu negativer Emotionen von knapp 200 Studienteilnehmern über 4 Wochen aus und ermittelte pro Teilnehmer, ob diese als „flourishing“ eingestuft werden konnten oder nicht. Die Teilnehmer notierten jeden Tag die erlebten positiven und negativen Emotionen. Dabei zeigte sich, dass Teilnehmer, die sich optimal entwickelten („flourish“) ein Verhältnis von 3,3 zu 1 hatten. Die anderen Teilnehmer, die nicht als flourishing eingestuft wurden, zeigten ein Verhältnis von 2,2 zu 1. Dabei kommt es weniger auf die Intensität, als auf die Häufigkeit und Regelmäßigkeit der erlebten Emotionen an. Doppelt so viele positive wie negative Emotionen zu erleben, führt nicht zu einem erfüllten Leben. Es wird vermutet, dass bei einem Verhältnis von 2 zu 1 die starke Wirkung negativer Emotionen, die schwächere Wirkung positiver Emotionen „überrollt“, sodass diese nicht im vollen Ausmaß wirken können. Zu betonen ist auch, dass keine Positivity Ratio von 3 zu 0 ermittelt wurde. Es geht also nicht darum negative Emotionen zu vermeiden oder zu überspielen. Diese sind erlaubt, können wichtige Hinweise geben und sein Teil eines gesunden und erfüllten Lebens.