Positiv durch den Shutdown

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In den Medien

Radiointerview am 12.11.2020 auf Radio Eins
Der schöne Morgen mit Tom Böttcher und Marco Seiffert

Schauen wir aus dem Fenster – grau. Auch drinnen ist es ungemütlich und kalt, weil wir dauerns lüften müssen. Ablenkung durch Reisen, Kultur und Sport gibt es in diesem Monat wenig und naher Kontakt zu Mitmenschen ist auch mit Vorsicht zu genießen. So manch einer könnte sich einsam und verloren fühlen oder hat Existenzsorgen in der Pandemie. Klar, solange man gesund ist, sollte man dankbar dafür sein. Aber wie können wir depressive Stimmungen vermeiden? Was können wir einfach und pragmatisch tun, um guter Laune zu bleiben?

Darüber sprechen wir jetzt mit Alexandra Loeffner. Sie ist Coach und Trainerin für Positive Psychologie in Berlin. Guten Morgen, Frau Loeffner.

Guten Morgen.

Wie sehr sind sie denn persönlich von den momentanen Einschränkungen genervt?

Ich merke das natürlich im Alltag auch. Schon alleine in den Trainings müssen wir ganz anders trainieren, als vorher, mit den ganzen Einschränkungen und Maßnahmen und natürlich betrifft mich das auch persönlich ein bisschen.

Ins Theater kann ich nicht. Ins Stadion kann ich nicht. Fitnesstudio ist geschlossen. Durch Homeoffice habe ich kaum Kontakt zu Kolleginnen und Kollegen. Und sie sagen mir jetzt, was daran positiv ist, bitte.

Ich kann total verstehen, dass man da erstmal genervt ist und trotzdem sollte man sich immer mal wieder daran erinnern, dass es auch noch schöne Sachen gibt. Es gibt eine unscheinbare, aber sehr kraftvolle Übung aus der Positiven Psychologie, der Positive Tagesrückblick. Und die ist ganz einfach, man schreibt jeden Abend drei Sachen auf, die an dem Tag schön oder positiv waren und das können auch ganz kleine Sachen sein. Dass man einen schönen Spaziergang gemacht hat, dass man ein nettes Gespräch mit jemandem hatte oder eine Tasse Kaffee genossen hat, lauter solche Kleinigkeiten.

Das machen wir auf jeden Fall heute Abend dann schonmal, diese drei Sachen aufschreiben. Haben Sie denn noch einen weiteren konkreten Tipp, den wir alle heute tagsüber vielleicht schon nutzen können, um uns einfach mal besser zu fühlen?

Ja, es gibt meine Lieblingsübung, den Mini-Urlaub. Und da plant man einfach jeden Tag eine kleine Aktivität ein, die man gerne macht und die einem gut tut. Sei es eine leckere Tasse Tee trinken, vielleicht mit einer Freundin kochen, und super sind auch Sachen, die mit Bewegung oder Natur oder optimalerweise mit beidem zusammenhängen. Weil das einfach sehr gut auf die Psyche wirkt.

Was sehr viele in diesen Tagen antworten, inklusive mir, wenn sie nach ihrem Ärger oder ihren Einschränkungen durch Corona gefragt werden, das nervt schon sehr, aber für andere ist es existenzbedrohend, da möchte ich mich nicht beklagen. Ist das eigentlich ein richtiger Umgang damit? Also das eigene kleine Unglück, durch das größere Unglück anderer zu relativieren?

Das ist grundsätzlich nicht schlimm. Man kann zum Beispiel Dankbarkeit auch durch einen Vergleich herstellen, indem man sich mit Leuten vergleicht, denen es noch schlechter geht, als einem selbst.

Diese Woche kam ja die Meldung, dass es wahrscheinlich schon in den nächsten Wochen einen Corona-Impfstoff geben wird. Also für viele die große Hoffnung auf die Rückkehr zur Normalität. Werden denn viele von uns, wenn die Pandemie überstanden ist, vielleicht positiver und dankbarer durchs Leben gehen, als vor der Pandemie, weil wir Normalität ganz anders zu schätzen wissen, als vor der Pandemie?

Es gibt durchaus Umfragen, die zeigen, dass viele Leute sagen, dass sie ihr Leben danach tatsächlich anders führen wollen, als vorher. Weil sie viele Erkenntnisse hatten, mehr gemerkt haben, was ihnen wirklich wichtig ist. Also ich glaube schon, dass sich da bei vielen was verändern wird.

Aber sagt man das nicht nur jetzt und dann hat man es relativ schnell wieder vergessen?

Das kann natürlich passieren, aber dadurch, dass wir jetzt gezwungen sind, bilden wir hoffentlich neue positive Gewohnheiten aus und je öfter wir die gehen, desto mehr wird es nicht nur ein Trampelpfad, sondern bis zu einer ganzen Autobahn im Gehirn. Sodass es dann auch nach der Pandemie bestehen bleiben kann.

Das ist ein gutes Bild! Vom Trampelpfad zur Autobahn im Gehirn. Wie vermeiden wir depressive Stimmungen und schlechte Laune in diesen, für viele nicht ganz einfachen Tagen. Darüber haben wir mit Alexandra Loeffner gesprochen. Sie ist Coach und Trainerin für Positive Psychologie, Vielen Dank!

Alexandra Loeffner - Positive Psychologie

Hallo, ich bin Alexandra!

Meine Vision ist eine Welt, in der jeder ein glückliches und erfülltes Leben führt. Meine Mission ist es die Positive Psychologie mit der Welt zu teilen, denn ich habe erlebt, welchen Unterschied es macht. Ich möchte dich inspirieren und begleiten - hin zu einem Leben voller Freude & Sinn. Deshalb schreibe, sammele und teile ich auf dieser Seite Inhalte rund um ein glückliches Leben. Für dein Aufblühen!

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