Die sogenannte Nonnenstudie ist eine Langzeitstudie, die von Dr. David Snowdon an der University of Minnesota durchgeführt wurde. Die Studie begann im Jahr 1986 und verfolgte über mehrere Jahrzehnte das Leben und die psychische und physische Gesundheit von über 600 Nonnen. Nach dem Tod jeder Nonne wurde außerdem eine Autopsie durchgeführt, um Hinweise auf Alzheimer und andere neurologische Erkrankungen zu analysieren.
Die Daten der Nonnenstudie wurden nach verschiedenen Gesichtspunkten ausgewertet und in verschiedenen Studien analysiert. Sie eröffnen wichtige Erkenntnisse über Zusammenhänge von psychischen, physischen und sozialen Faktoren sowie dem Lebensstil auf Gesundheit und Langlebigkeit. Die Erkenntnisse fasste Snowdon in seinem Buch „Aging with Grace: What the Nun Study Teaches Us About Leading Longer, Healthier, and More Meaningful Lives“ zusammen. Beispielsweise zeigen die Daten, dass ein höherer Bildungsgrad und eine höhere kognitive Aktivität im späteren Leben mit einem verringerten Risiko für Alzheimer und anderen altersbedingten neurologischen Erkrankungen verbunden sind. Eine positive, optimistische Lebenseinstellung und eine positive emotionale Ausdrucksweise im jungen Alter waren mit einer längeren Lebensdauer verbunden. Außerdem unterstreicht die Nonnenstudie auch die Bedeutung sozialer Beziehungen und sozialer Unterstützung für die Gesundheit im Alter. Nonnen, die ein größeres soziales Netzwerk hatten und aktiver in ihrer Gemeinschaft waren, wiesen tendenziell eine bessere kognitive Funktion und eine längere Lebensdauer auf.
Die Nonnenstudie ist heute eine der bekanntesten und am längsten laufenden Studien zur Gesundheit im Alter, insbesondere in Bezug auf die neurologische Perspektive. Faktoren wie das Bildungsniveau, ein geistig aktiver Lebensstil, ein soziales Netzwerk und eine positive Lebenseinstellung können einen positiven Einfluss auf die kognitive Gesundheit im Alter und die Langlebigkeit haben.